Benni ist gebürtiger Israeli und lebt seit mehr als 35 Jahren in Deutschland, was er sich früher kaum vorstellen konnte. Er ist Religionslehrer und dabei in mehreren Gemeinden für Kinder - und Jugendarbeit verantwortlich. Er arbeitet seit 35 Jahren mit der Bonner Synagogengemeinde zusammen.
Wenn Benni den Raum betritt, bleibt dort kaum Platz für jemand anderen, er ist sofort von den Kindern umgeben. Er zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Benni ist Religionslehrer, aber er könnte auch Schauspieler sein.
Benni arbeitet in der Bonner Synagogengemeinde schon seit mehr als 30 Jahren. Er hat dort bereits in den Zeiten angefangen, als die Israelische Botschaft noch in Bonn war. Damals bestand die Gemeinde überwiegend aus Menschen, die in der jüdischen Tradition aufgewachsen waren und sich darin authentisch gefühlt haben. „Das Jüdische hat uns von Kindheit bis zum Tod begleitet“, sagt er. Benni erzählt, wie er die Wende zwischen den Zeiten erlebt hatte, als die Botschaft nach Berlin umgezogen und gleichzeitig die Kontingentflüchtlinge gekommen waren. „Das war komplett neu. Das waren natürlich unsere jüdischen Brüder, aber sie waren ganz anders: von Judentum hatten sie wenig Ahnung. Die Gemeinde konnte zahlenmäßig profitieren, aber das jüdische Leben fand damals kaum statt. Und wir sollten ihnen helfen. Durch Wohlfahrt, aber wir sollten den „sowjetischen“ Juden auch das jüdische Leben beibringen„.
Seitdem sind schon zwei Generationen in der Gemeinde aufgewachsen. Ihnen allen hat Benni auf dem Weg zu ihrer Identität verholfen.