BRUNDIBÁR von Theater Bonn
BRUNDIBÁR von Theater Bonn
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Mark kommt aus New York. Dort hatte er Philosophie und Kulturgeschichte studiert. Schon seit 30 Jahren lebt und arbeitet er als Theaterregisseur in Deutschland. Er ist glücklich verheiratet und hat zwei Söhne und zwei Töchter. 

MarkMark und Brundibär

Mark 

Mark ist New Yorker. Seine Mutter pflegte zu sagen: “Es gibt ein einziges Land, wo man nicht praktizieren muss, um jüdisch zu bleiben, und das ist Israel”. Ihm gelingt es jedoch auch in Deutschland. 

Er wohnt schon seit 30 Jahren hier, ist ein renommierter Opernregisseur geworden und sehnt sich nicht mehr nach den USA. Wenn seine Mutter gewusst hätte, dass er in Deutschland lebt, wäre es ein Problem für sie gewesen. Ihre Ansichten waren durch den Holocaust sehr geprägt. 

Auch viele Freunde meiner katholischen Frau haben Probleme damit, dass sie mit einem Juden verheiratet ist, aber damit müssen sie leben„, Marks Lächeln macht die Tatsache sanfter. 

Mit Deutschland und konkret mit Bonn fühlt er sich durch seine Familie fest verbunden. Seine Frau will nirgendwo sonst mehr leben. So bleibt auch er in Bonn.

Mark und Brundibär

Man wird sofort von dieser Geschichte gefesselt. Zwei Kinder singen, um Milch für ihre kranke Mutter kaufen zu können. Schon rührend genug, wird aber zum Weinen, wenn der Hauptdarsteller mit der Hand auf den Platz zeigt, wo früher die alte Bonner Synagoge stand und sagt: “Das war hier!”

Und dann erfährt  man, dass die Uraufführung der Geschichte im KZ Theresienstadt stattfand. 40 mal wurde sie von verschiedenen Kindern gespielt, die später das gleiche Schicksal erlitten haben wie die aus der Geschichte.

Die Geschichte an sich ist harmlos„, sagt Mark, „aber jede Person, die mit dem Stück in Berührung kommt, wird verändert. Die Kinder nehmen sehr viel mit.“ „Ich war sehr froh, die ganze Kinderliteratur des Holocaust durch Brundibär kennen zu lernen. Ich identifiziere mich nicht durch den Holocaust, aber interessiere mich dafür„, sagt er. 

Nach „Brundibar“ inszeniert er „Das Tagebuch der Anne Frank“. Er sagt: „Ich suche nicht nach jüdischen Themen. Sie kommen von selbst auf mich zu„.