In einer kleinen Wohnung am Stadtrand wohnt Larissa, eine sympathische Frau, die Künstlerin, die überall eine Schönheit sehen kann. Sie hatte in den 80er Jahren in der Ukraine Bildteppiche gewebt, die bis jetzt in verschiedenen Museen repräsentiert sind. Sie hatte oft mit ihrem berühmten Mann Albert Kryzopolskij zusammen an großen Museumsprojekten (Museum der Medizin, Schulmuseum, Antistalinistisches Museum usw.) gearbeitet. Er war Träger des Staatlichen Preises der Ukraine (höchste staatliche Auszeichnung) , was damals sehr außergewöhnlich für einen Juden war.

Stolz zeigt uns Larissa verschiedene Broschüren und Zeitungen, wo die Arbeiten von ihrem berühmten Mann und ihr hochgelobt und hochgepriesen wurden.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion waren die beiden immer noch sehr gefragt, aber leider nicht mehr dafür bezahlt. Wegen der Inflation bekam man Millionen und konnte damit zwei Kilos Fleisch kaufen. 

In der 90er kam Albert Kryzopolskij ein paar mal nach Deutschland nach der Einladung von H.Hildebrandt (ehemaliger Abgeordneter und Direktor von Checkpoint Charlie), um bei dem Museum mitzumachen und etwas Geld nach Hause zu bringen. In der Ukraine war es sowohl politisch als auch wirtschaftlich immer mehr unmöglich und 1996 entschloss sich die Familie und wanderte nach Deutschland aus.